Landschaftspflegeverband fördert Spindling

Eine wichtige Funktion bei der Erhaltung der Kulturlandschaft in der Region hat der Landschaftspflegeverband (LPV) Weidenberg und Umgebung, ein gemeinnütziger Verein, zu dem Weidenberg, Kirchenpingarten, Seybothenreuth, Emtmannsberg, Speichersdorf, Creußen und Goldkronach als Mitglieder gehören.

Landschaftspflege, Schutz von Biotopen und Artenschutz gehören zu seinen Aufgaben;, der Verband setzt Förderprogramme vom bayerischen Landwirtschafts- und Umweltministerium um.

Ein Tätigkeitsfeld ist das Projekt „Apfel-Grips“, das seit rund zwölf Jahren besteht und das Ziel hat, die Streuobstwiesen der Region zu erhalten – und zwar durch Nutzung. Die Eigentümer liefern Obst an und bekommen dafür Geld, der Landschaftspflegeverband produziert daraus etwa Apfelsaft und Apfel-Secco (vergorener Apfelwein mit Kohlensäure versetzt) und verkauft diese Produkte in den Mitgliedsgemeinden oder auch in Bayreuth im Einzelhandel.

Das Obst hierfür stammt dabei ausschließlich von „Apfel-Grips“-Vertragsflächen, wobei sich die Wiesenbesitzer verpflichten, keine Spritzmittel und Mineraldünger zu verwenden.

Mindestpreis

Der Ankauf der Äpfel erfolgt zum garantierten Mindestpreis. Die Sammelstelle befindet sich direkt in Weidenberg, so dass sich keine langen Anfahrtswege ergeben.

Darüber hinaus erhalten die Vertragspartner Hilfe bei der Pflege und Ernte der Streuobstwiesen. Ebenso werden Neuanpflanzungen von Obstbäumen mit Hilfe dieses Projektes durchgeführt.

„Das Projekt Apfel-Grips kommt ohne Fördergelder aus und finanziert sich allein durch den Verkauf“, sagt die Geschäftsführerin des LPV, Barbara Dahinten. Der Vorteil: Die Streuobstwiesen bleiben bestehen – ein artenreicher Lebensraum mit vielen Tierarten wie Vögeln, Fledermäusen, Insekten oder Reptilien.

Der LPV fördert darüber hinaus auch den Weidenberger Spindling, eine gelbe Zwetschgensorte der Region, sehr aromatisch, aber nicht lange haltbar. Ziel ist es, die Obstsorte wieder zu vermehren. Denn: Früher war der Weidenberger Spindling in jedem Bauerngarten, in den Streuobstwiesen und in den Hecken im Weidenberger Raum verbreitet. Doch genauso wie beim Streuobst wurden kaum neue Spindlingbäume gepflanzt, die alten Bäume aber gefällt.

Interessenten können bei einem Beauftragten die Spindlinge ankaufen und anpflanzen – dies geschah schon mit über hundert kleinen Bäumen. Der LPV kauft das Obst an und macht daraus Marmelade, Schnaps oder Likör. „Die Sorte muss gleich verarbeitet werden, sie wächst hervorragend, ist robust und gesund“, sagt Dahinten. 

Geschrieben: elm | Fränkische Zeitung